In der entwicklungspsychologischen Literatur werden vornehmlich die Vorteile von Längsschnittsstudien im Vergleich zu Querschnittsuntersuchungen
herausgestellt (z.B. Trautner, 1997):
Messung von Entwicklungsverläufen: In Längsschnittsuntersuchungen werden Entwicklungsverläufe einzelner Personen (intraindividuelle Veränderungen) gemessen und nicht nur konstruiert. Diese Verläufe können auch mit anderen
Personen verglichen werden (Betrachtung interindividueller Unterschiede in den intraindividuellen Veränderungen).
Feststellung der Stabilität von Entwicklungsmerkmalen: Durch Längsschnittsdesigns kann das Ausmaß der intraindividuellen Stabilität eines Merkmals erfasst werden. Beispielsweise
kann man überprüfen, wie gut die Leistungsmotivation Zehnjähriger ihre zukünftige Leistungsmotivation vorhersagt (z.B. mit
30 Jahren).
Statistische Effizienz: Durch Messwiederholungen an denselben Versuchspersonen werden systematische Unterschiede zwischen einzelnen Probanden (z.B.
bezüglich ihrer Medienkompetenz) erfasst und in der Folge die Fehlervarianz der Studie reduziert. Daher werden in Längsschnittsstudien
in der Regel weniger Versuchspersonen als in Querschnittsdesigns benötigt.
Vergleichbarkeit der Altersgruppen: Die Altersgruppen sind besser miteinander vergleichbar, da dieselben Personen mehrfach untersucht wurden.