Zusammenfassung der vorangegangenen Abschnitte II
Datenerhebung
Der zweite Abschnitt beschäftigte sich mit den Methoden der Datenerhebung. Datenerhebungen sind Sammlungen von Messungen. Unter einer Messung versteht man die homomorphe Abbildung eines empirischen in ein numerisches Relativ bzw. eine möglichst strukturerhaltende Abbildung eines "Realitätsausschnittes" (einem Ausschnitt aus unserer Umwelt) in Zahlen. Erörtert wurden Beobachtungen, Befragungen, standardisierte Tests, Experimente, projektive Verfahren sowie – als Methode zur Datengenerierung – Computersimulationen. Vor- und Nachteile der einzelnen Datenerhebungsverfahren wurden dabei besprochen. Die Verfahren überschneiden sich teilweise und werden bei der Datenerhebung zudem oft kombiniert. Welches Verfahren in einer bestimmten Studie zum Einsatz kommen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa dem Alter der Probanden, dem Ziel der Studie, Vorlieben des Forschers für eine bestimmte Methode oder den eingesetzten Methoden in bisher durchgeführten Untersuchungen zu einem ähnlichen Thema.
Testgütekriterien
Im dritten Abschnitt wurden die Testgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität sowie weitere Nebengütekriterien vorgestellt. Mit Hilfe dieser Gütekriterien lässt sich die Qualität der verschiedenen Datenerhebungsformen beurteilen. Die meisten Testgütekriterien stellen statistische Kennwerte dar, die auf der Berechnung der Korrelation basieren. Eine Korrelation beschreibt die Beziehung zwischen verschiedenen Variablen. Korrelationen beziehen sich in der Regel auf lineare Zusammenhänge und besitzen einen Wertebereich von -1 bis +1. Eine hohe Korrelation zwischen zwei Variablen bedeutet nicht, dass die beiden Variablen kausal miteinander zusammenhängen müssen. Interne und externe Validität sind Gütekriterien im Rahmen von Experimenten und als solche von der Validität im Kontext von Testgütekriterien abzugrenzen.
Untersuchungsdesigns
In der Entwicklungspsychologie spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Der vierte Abschnitt erörterte, wann, wie oft und mit welchen Altersgruppen die Datenerhebung erfolgt. Diese Fragen beantwortet das Untersuchungsdesign (Versuchsplan). Der Abschnitt ging dabei auf Querschnitts- und Längsschnittsdesigns sowie sequentielle Versuchspläne ein, die mit den verschiedenen Arten der Datenerhebung (Abschnitt 2) beliebig kombiniert werden können. Ebenfalls erörtert wurde die Kontroverse zwischen Schaie und Baltes (1975). Beide Forscher haben sich mit den Vorzügen und Problemen einzelner Versuchspläne beschäftigt. Von zentraler Bedeutung ist das Problem, dass das Alter bei der Datenerhebung mit anderen Variablen konfundiert ist, etwa mit der Kohortenzugehörigkeit oder dem Testzeitpunkt. Zudem stellt das Alter eine Organismusvariable dar und ist somit nicht experimentell manipulierbar.
Stichprobenumfangsplanung
Die Berechnung des Stichprobenumfanges im Vorfeld einer empirischen Studie und die damit verbundenen Vorteile waren Gegenstand des sechsten Abschnittes. Zunächst erfolgte eine kritische Darstellung der gängigen Forschungspraxis, in der zumeist keine Stichprobenumfangsplanung im Vorfeld der Untersuchung stattfindet. Ausgewählte Kenngrößen zur Berechnung des Stichprobenumfanges und praktische Empfehlungen zur Planung einer Studie wurden außerdem erörtert. Abschließend wurden Orientierungshilfen zur Planung und Auswahl eigener Untersuchungen und ihrer Hypothesen erörtert.