Methoden der Entwicklungspsychologie
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Reliabilität

Interne Konsistenz

Definition

Bei einem intern konsistenten Test sind die einzelnen Items bzw. Aufgaben homogen, d.h. sie messen in etwa das Gleiche.

Beispiel

Ein durchgeführter Leistungstest könnte beispielsweise zwanzig Aufgaben beinhalten. Wenn die Werte der untersuchten Personen für die einzelnen Aufgaben stark mit den erreichten Gesamtwerten übereinstimmen, dann spricht man von einem intern konsistenten Test. Verletzt wäre die interne Konsistenz für eine einzelne Aufgabe etwa, wenn Personen mit hohen Gesamtwerten diese Aufgabe genauso häufig oder sogar häufiger falsch beantworten als Personen mit einer niedrigen Gesamtpunktzahl. Diese könnte zum Beispiel durch eine unklare Aufgabenformulierung zustande kommen.

Vorteile

In der Praxis erfolgt häufig eine Reliabilitätsprüfung anhand der internen Konsistenz, da in diesem Fall eine einmalige Messung hinreichend ist und somit kein zweiter Test oder Ähnliches erforderlich wird (Schermelleh-Engel & Werner, 2007).

Probleme

Die Berechnung der internen Konsistenz verbietet sich, wenn die zu messende Variable nicht ein-, sondern mehrdimensional ist. In diesem Fall messen die einzelnen Items unterschiedliche Facetten des heterogenen Gesamtkonstrukts und müssen daher nicht hoch miteinander korrelieren.

Cronbachs α-Werte

Häufig erfolgt die Angabe von Cronbachs α-Werten (Cronbach, 1951) als Maß für die interne Konsistenz (Bortz & Döring, 2006). Diese Kennwerte sollen - sofern eine bestimmte Schwelle überschritten wird (gewöhnlich über .70, siehe z.B. Schmitt, 1996) - die Unidimensionalität (Eindimensionalität) und Reliabilität (Zuverlässigkeit) der Messung belegen. Beides ist jedoch fraglich. Einerseits ist der Cronbachs α-Kennwert als Nachweis für Unidimensionalität ungeeignet (z.B. Schmitt, 1996). Andererseits ist der Kennwert Cronbachs α auch als internes Konsistenzmaß methodisch zu kritisieren. Seine Höhe ist beispielsweise in starkem Maße abhängig von der Itemzahl des Tests (Bortz & Döring, 2006). Je mehr Fragen der Test besitzt, desto höhere Cronbachs α-Werte werden erreicht (Tab. 1) - unabhängig von der Dimensionalität und Reliabilität des Fragebogens. Daher werden andere Kennwerte als Maße der internen Konsistenz empfohlen (McNeish, im Druck).

Tabelle 1: Zusammenhang zwischen der Itemzahl eines Tests und den resultierenden Cronbachs α-Werten bei einer durchschnittlichen Korrelation von r = 0.1 zwischen den einzelnen Items.
Itemzahl Cronbachs α-Werte
5 0.36
10 0.53
15 0.63
20 0.69
25 0.74
30 0.77
35 0.80
40 0.82
45 0.83
50 0.85
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