Das Entwicklungsmodell von Baltes (1967) beinhaltet jedoch auch mehrere Probleme:
Notwendigkeit dreier Faktoren: Auch im zweifaktoriellen Entwicklungsmodell von Baltes (1967) wird auf die drei Faktoren Alter, Kohorte und Testzeit Bezug
genommen (vgl. Tab. 5), auch wenn die Testzeit dort nicht als eigenständige Variable Berücksichtigung findet. Somit stellt sich die Frage, ob es
sich tatsächlich um ein zweifaktorielles, und nicht doch um ein dreifaktorielles Design handelt. In einem dreifaktoriellen
Design bleibt das Problem der Konfundierung weiterhin bestehen.
Inhaltliche Berechtigung der drei Faktoren: Trautner (1997) weist darauf hin, dass die von Schaie (1965) vorgenommene Unterscheidung der drei Einflussgrößen Alter, Kohorte
und Testzeitpunkt inhaltlich sinnvoll sein kann. So können in Abhängigkeit der untersuchten Fragestellung bei Schaie zwei
der drei Faktoren für den Versuchsplan ausgewählt werden. Dies ist im Modell von Baltes (1967) durch die Zusammenfassung der
Variablen Alter und Testzeitpunkt nicht mehr möglich.
Hoher Aufwand: Wie bei Schaie (1965) sind die dargestellten Sequenzmodelle mit einem hohen Untersuchungsaufwand verbunden. Dies kann wie
bereits erwähnt für Wissenschaftler und Geldgeber von Nachteil sein, da diese möglichst rasch auf die Ergebnisse der Gesamtuntersuchung
zurückgreifen möchten. Durch den hohen Aufwand wurden die aufgeführten Sequenzmodelle in der Entwicklungspsychologie bisher
nur selten eingesetzt. Stattdessen dominieren nach wie vor Querschnittsuntersuchungen.