Abb. 14 fasst den Abschnitt zum Thema Untersuchungsdesigns in Form einer Mind Map zusammen.
Abbildung
14:
Mind Map zum Abschnitt Untersuchungsdesigns.
Grundsätzliche Probleme mit der Variable Alter
In der Entwicklungspsychologie spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Mit dieser Variablen gehen aber mehrere Nachteile
einher (vgl. z.B. Rudinger & Rietz, 2006; Trautner, 1997):
Konfundierung mit anderen Variablen: Das Alter ist bei der Datenerhebung mit anderen Variablen konfundiert, etwa mit der Kohortenzugehörigkeit oder dem Testzeitpunkt.
Trotz der Ansätze und Bemühungen von Schaie und Baltes bleibt dieses Problem bestehen. Nur mit Hilfe fraglicher Zusatzannahmen
(z.B. der Gleichsetzung von Alter und Testzeit bei Baltes) kann dieses Problem umgangen werden.
Inhaltsleere Variable: Einige Entwicklungspsychologen argumentieren, dass das Alter eine inhaltsleere Variable sei und selbst nichts erkläre (z.B.
Montada, 2008). Stattdessen seien andere Prozesse für gemessene Altersunterschiede im menschlichen Verhalten und Erleben verantwortlich.
Beispielsweise könnten bestimmte kognitive Fähigkeiten ein gewisses Maß an Vorwissen voraussetzen, welches typischerweise
erst in einem bestimmten Lebensalter erworben wird. Damit wäre nicht das Erreichen eines bestimmten Alters für diese kognitiven
Fähigkeiten verantwortlich, sondern der Erwerb des benötigten Vorwissens.
Organismusvariable: Das Alter ist eine Organismusvariable und als solche experimentell nicht manipulierbar. Durch den Einbezug des Alters in
eine experimentelle Studie wird diese zwingend zum Quasiexperiment und gefährdet hierdurch die interne Validität der Untersuchung. Im Vergleich zu anderen typischen Organismusvariablen wie etwa Expertise oder andere kognitive Kompetenzen
kann das Alter im Vorfeld der Studie nicht experimentell induziert werden.
Zusammenfassung
Zusammengefasst besitzen die im Abschnitt vorgestellten Versuchspläne unterschiedliche Vor- und Nachteile. Querschnitts- und Längsschnittsdesigns sowie sequentielle Versuchspläne (vgl. Tab. 8) sollten in Abhängigkeit der konkreten Fragestellung ausgewählt werden. Sie können dabei mit den bereits vorgestellten
Arten der Datenerhebung beliebig kombiniert werden.